Produktionsstätten

Produktionsstätten und Herstellungskompetenz von Holst Porzellan

 

 

In den ersten acht Jahrzehnten unserer Firmengeschichte betrug der Anteil deutschen Porzellans an unserer Kollektion noch mehr als 95%. Anfang der 90er begann dann das große Sterben der Traditionshersteller Eschenbach, Winterling, Schwarzenbach, Hutschenreuther, Kronester, Schirnding, Mitterteich, Rosenthal, Arzberg u.v.a. Premiumhersteller mussten Insolvenz anmelden und konnten ihre Fabrikationsstätten nur teilweise mit neuen Kapitalgebern erhalten. Oft wurden auch nur die Namen verkauft und dienen heute lediglich als deutschklingende Aushängeschilder ausländischer Porzellanhersteller. Fakt ist, dass sich der Anteil deutschen Geschirrs am Weltmarkt von 1976 bis 2012 mehr als halbierte.

Wir haben die deutsche Porzellanindustrie einen Teil ihres Weges begleitet. Doch die Seehoferschen Gesundheitsreformen seit 1992, der allgemeine Wertewandel der Gesellschaft und ein zunehmender Kostendruck auf die gewerblichen Verbraucher (Hotels, Restaurants, Kantinen, Krankenhäuser) erforderte eine Neuorientierung unserer Sortimentskonzeption und eine kostenorientierte Ausrichtung auf die realen Bedürfnisse professioneller Gastgeber.

1997 wurde uns bewusst, dass eine Marke dem Geschirr nicht mehr die Wertschöpfung verleiht - und auch nicht mehr die Unterscheidung von Produkten erzielt -, die eine Marke zum Überleben braucht.

Es galt, eine Profikollektion aufzubauen, die neben den bedeutenden Markenherstellern wie Bauscher, Schönwald, RAK, Kahle oder Seltmann eindeutige Merkmale einer hohen Eigenständigkeit aufweist. Vor allem aber wollten wir kein Markenprodukt verkaufen, sondern nur ein Handwerkszeug für den Koch.


 

 

Warum produziert Holst Porzellan heute im Ausland?

Schöner als Pierluigi Coppo, Chef und Eigner von Rosenthal Porzellan, können wir es nicht ausdrücken: "...Länder wie Ungarn, Rumänien, Polen, Portugal oder China, die ebenfalls Porzellan herstellen und die gleichen Maschinen wie wir einsetzen... machen recht gute Qualität zu sehr niedrigen Preisen. Hinzu kommen in Deutschland Einschränkungen wie Steuern, Rechtsvorschriften, arbeitsrechtliche Vorgaben...."

Damit ist alles gesagt! Grazie Luigi!


 

 

Die Sortimentskompetenz von Holst Porzellan

Nahezu jede Porzellanfabrik hat nach ihrer Aussage den Anspruch, „alles“ zu können. Porzellan für Hotels, Restaurants, Klinik & Health Care u.a. Dieser Anspruch ist weder gut noch richtig. Die Herstellungsverfahren der Porzellanfertigung sind sehr unterschiedlich, es wird gerollt, gegossen, gedreht und gepresst.

Schon alleine die Rohstoffkomposition und Rohstoffaufbereitung sind je nach Art und Zielgruppe des Porzellans so unterschiedlich, dass eine Fabrik alleine dies kaum leisten kann. Dabei gibt es die traditionellen handwerklichen Fertigungsmethoden, sowie halbautomatische und vollautomatische Produktionsprozesse. Kein einziger Hersteller kann alleine all diese unterschiedlichen Fertigungsarten gleichermaßen leistungsfähig darstellen.

Durch ihre Art als Industrieunternehmen sind Porzellanmarken meist „nur gut“ in einem Kundensegment. Diese Erkenntnis und unsere Erfahrungen mit den verschiedenen Herstellern über alle die Jahre haben uns beflügelt, unter dem Motto "Schlicht & Stark" eine ganzheitliche Kollektion mit unterschiedlichen Materialien und Qualitäten aus unterschiedlichen Fertigungsstätten anzubieten! 

Diese Sortimentstiefe stellt die Kernkompetenz von Holst Porzellan dar.

  • Entwicklung & Design - Made in Germany
  • QM - Qualitätsmanagement - German Style
  • Budget- & Basic-Qualität zu günstigen Preisen - Made in Asia
  • Hochwertige Qualität "Premium" für anspruchsvolle Gastgeber
  • Alumina, High Alumina und Ultra Alumina - unsere Weiterentwicklungen in Porzellan
  • Schieferporzellan und Holzporzellan
  • Leidenschaft für unsere Arbeit

Die üblichen Porzellanhersteller füllen ihren Warenkorb aus einer einzigen Produktion, gelegentlich mit kleineren Sortierungsunterschieden. Holst Porzellan lässt in mehr als 9 Ländern für jeweils fest definierte Zielgruppen einer Serie fertigen. Ein Teller für die Low-Budget-Gastronomie (Festzelt, Heime, Anstalten, Justizvollzug) muss keineswegs dieselben Qualitätsmerkmale aufweisen wie ein Bankettteller für einen Staatsempfang. Dabei obliegen Farben, Glasuren, Scherbenstärken, Aufmachungen und Qualitäten fest definierten Vorgaben, so dass am Ende eine kompatible Baukasten-Kollektion entsteht.

Zusammen mit unserer Schwesterfirma in Hong Kong, der German-Fareast Porcelain Ltd. betreiben wir seit 1999 unsere "OEM-Abteilung", mit der wir sowohl namhafte als auch unbekannte Drittmarken mit Porzellan beliefern. Gelegentlich entstammen sogar teure Premiumprodukte mit edlen Markennamen aus unserer Schmiede. Holst Porzellan ist Hersteller im Sinne der EU-Regulation-85-374, das ist für unsere Kunden wichtig!


 

Die Fertigungskompetenz von Holst Porzellan

Wenn wir unser Porzellan begutachten, machen wir es kaputt! (Hartporzellan), Keramik und alle anderen Güteklassen in der Geschirrwelt sehen oft sehr gleich aus und sind doch so unterschiedlich. Die Qualität der Rohstoffe, ein kontinuierliches Ofenmanagement und viele andere Umstände sind dafür verantwortlich, dass Porzellan naturgegebenen Schwankungen unterliegt.

Neue Formen, Dekore und Veredelungen werden von Mitarbeitern unseres "Haller Teams" persönlich begleitet und überwacht. Wir stehen am Ofentor stramm, wenn die ersten Artikel einer neuen Serie rauskommen! Wir vergewissern uns persönlich, dass Härte, Form, Farbe und Weißgrad den Vorgaben einer Kollektion entsprechen. Das geht nur persönlich!

Daneben unterhalten wir in einigen Ländern eigene Büros bzw. Mitarbeiter und Partner, die die laufende Produktion unserer Standardartikel und Lagerkollektion kontinuierlich begleiten und überwachen.


 

Die digitale Kompetenz von Holst Porzellan

1998 wurden wir vom Fachmagazin "Trend Kompass" für den umfangreichen Inhalt unserer Webseite als Vorreiter im Internet und eines der führenden Online-Unternehmen der Branche bezeichnet. Seit dem Jahr 2003 arbeitet Holst Porzellan vollkommen papierlos und praktiziert in allen Abteilungen das digitale Büro 2.0. Seit 2014 unterhalten wir eigene Netzwerke mit unserem Schwesterunternehmen in Hong Kong und den wichtigsten unserer Partnerwerke in Asien. 

 

So können wir bereits im laufenden Fertigungsprozess auf die Qualität und Ausführung unserer Ware Einfluss nehmen, auch wenn wir mal einige Wochen nicht selbst vor Ort sind. Diese Möglichkeiten basieren auf einer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Kooperation, die wir mit unseren Werken führen. Das ist einer von vielen Kriterien, mit denen wir uns vom Wettbewerb absetzen.


 

 

Die Sozialkompetenz von Holst Porzellan

Es gibt viele Instrumente, die dem Verbraucher suggerieren, hier gibt es nur Produkte des "Fair Trade" mit hohen humanitären Standards. BCSI und andere Gütesiegel sollen dies zertifizieren. Leider kennen wir aus der Praxis zu viele Beispiele, wo und wie diese Standards umgangen und der Kunde letztlich betrogen wird. Dass vor allem uns Deutschen eine soziale Ausbeutung relativ egal ist, dokumentieren wir oft mit dem Konsum von Produkten und Dienstleistungen, von denen wir wissen, dass der Tiefkühl- & Kurierfahrer keine Sozialleistungen erhält, der Spargel von russischen Leiharbeitern gestochen und das Rind von bulgarischen Akkordsklaven zerlegt wird. In welches Land unser Diesel mit roter Plakette verkauft wird, fragen wir erst gar nicht, Hauptsache gut verkauft! 

Als Familienunternehmen (est. 1928) nehmen wir unsere soziale Verantwortung sehr ernst. Wir können zwar die Welt nicht retten, die Kinderarbeit in Schwellenländern nicht verbieten, oder eine sonst wie gelagterte Ausbeutung von Mensch & Arbeitskraft verhindern, aber wir können uns persönlich davon überzeugen, uns mit wachem Ohr und Auge vergewissern, dass in unseren Partnerwerken solche Schweinereien nicht passieren. Wir sind vor Ort, sprechen und arbeiten mit den Menschen, essen zusammen in der Mensa und trinken gemeinsam Tee.

Fabriken, die nach unserer Auffassung ihre Arbeiter unterhalb der Menschenwürde knechten, in denen Kinder arbeiten oder offensichtlich Gefahr für Leib, Leben und Gesundheit herrscht, schließen wir aus. Länder, die Frauen steinigen, weil sie die Ehe gebrochen haben, Christen, Hindus, Moslems, Schwule oder Lesben nur wegen ihrer Gesinnung aufhängen oder Kinder auf Minenfelder schicken, verachten wir. Abgesehen davon hätten wir in solchen Ländern selbst Angst, uns dort zu bewegen.

Den eigenen Verstand benutzen und allen Altersstufen, Hautfarben, Religionen und Gesinnungen ohne Gier und mit Offenheit und Respekt zu begegnen, zählt für uns weitaus mehr als ein vielversprechendes Logo auf unserer Webseite. 

 


 

 

Die ökologische Kompetenz von Holst Porzellan

Auch Holst Porzellan kann die Welt in Sachen Umweltschutz und ökologischer Verantwortung nicht retten. Wir wissen auch nicht, was "Bioelektrizität" ist oder wie man Wegwerfwindeln nachhaltig verkauft. Aber wir achten darauf, dass unser Porzellan nicht mit unnötigen Verpackungen versehen wird und verzichten seit mehr als 20 Jahren auf alle Arten von Plastik und Blisterboxen.

Wir ermutigen unsere Fabriken, ihre alten, abgenutzten Gipsformen für den Straßenbau zu sammeln, Überschüsse aus der Massenproduktion zu recyceln und Wärmekanäle für Trockenräume zu bauen. Vor allem aber lassen wir nicht zu, dass unsere mangelhafte Ware (C-Qualität) einfach vernichtet wird, sondern dass sie in den Produktionsländern "zum billigsten Preis" verkauft oder vertrieben wird. Nur wenigen Verbrauchern ist bekannt, dass fast alle bekannten Marken darauf bestehen, dass die III. und IV. Wahl wegen des Markenlogos einfach vernichtet werden muss. Ein Irrsinn!

Einerseits rühmen sie sich, mit BCSI und anderen Standards soziale Normen einzuhalten, andererseits verbieten sie die Verteilung von überschüssigen Gütern an Bedürftige. Das leuchtet uns nicht ein.


 

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