Gute Gründe

 

 

Porzellan - ein Werkstoff, mit dem wir jeden Tag vielfach in Berührung kommen und meist doch wenig über ihn wissen. Die verschiedenen großen Gruppen des Porzellans kann man auch unterscheiden in

  • Alltag (Bad & Fliese)
  • Hygiene & Sanitär
  • Technik (Isolation & Stabilisation)
  • Kunst & Kultur

 

Wir von Holst Porzellan beschäftigen uns vor allem mit den Bereichen "Tisch & Tafel", "Sanitär & Spa" und "Laborporzellan". Dabei nimmt der Anteil "Gebrauchsporzellan" - also die Sparte "Tisch & Tafel" - den mehrheitlichen Teil unserer Arbeit in Anspruch. Dennoch haben alle Arten von Porzellan grundsätzlich dieselben Verwendungseigenschaften:

  • elastische Formgebung
  • hohe Stabilität
  • extreme Hygieneeigenschaften
  • gute Temperaturbeständigkeit
  • geringe Oberflächenspannung
  • harte Oberflächenresistenz
  • extreme Korrosionsbeständigkeit
  • lange Haltbarkeit
  • hergestellt aus natürlichen Rohstoffen

 

Holst Porzellan begleitet das Porzellan nunmehr seit mehr als 90 Jahren. Wir haben den Wandel der Zeit des "weißen Goldes" miterlebt, große Porzellandynastien aufsteigen und wieder fallen sehen, und manchmal fühlt er sich an, als würde Kaolin in unseren Adern fließen. Für uns ist Porzellan Leidenschaft, Form und Funktion. Diese Bezeichnung ist prägend für Holst Porzellan, aber wir wollen ja hier in unserer Warenkunde neutral bleiben!

Porzellan gehört zur Gruppe der keramischen Erzeugnisse (erdene Massen), aus der sehr viele und überaus unterschiedliche Endprodukte hergestellt werden. Die Bandbreite erstreckt sich vom Hight-Tech-Produkt für die Raumfahrt über Tisch und Tafel bis zum Sanitär- und Badbereich. In vielen Endprodukten finden wir Porzellan, obwohl es kaum einer vermutet. Isolatoren von Strommasten sind ebenso Porzellan wie viele Möbelknöpfe, Mahlwerke von Gewürzmühlen u.v.a.

In unserer Warenkunde lassen wir die technische Keramik aus und beschäftigen uns mit dem Gebrauchsporzellan. Die unterste bzw. niedrigste Klasse der Keramik ist bekannt als Lehmziegel oder sog. Grobkeramik. Es folgen Irdenware, Feinkeramik, Majolika, Fayence, Steingut, Steinzeug, Feinkeramik, und an der Spitze steht Porzellan.

Durch die Abwandlung von Rohstoffen und die Weiterentwicklung von Fertigungsmethoden kennen wir heute noch weitere Arten von Porzellan wie Bone China (Knochenporzellan), Vitreous (dicht gebrannte Keramik) und viele andere. Den Namen "Porzellan" erhielt der Geschichte nach, der hochgebrannte Scherben von Marco Polo, der diesen nach einer ähnlich aussehenden Muschel (Porcella) benannt haben soll. Im Grundsatz gibt es zwei verschiedene Arten von Porzellan; das Hartporzellan und das Weichporzellan. Im europäischen Standard hat sich klar das Hartporzellan durchgesetzt und dominiert heute den Bereich Tisch und Tafel.

Vor allem aber ist Porzellan ein Stück Tischkultur! Erst das weiße Porzellan verleiht einer kulinarischen Köstlichkeit ihren ansprechenden Rahmen.

 


 

Warum isst man von Porzellan?

 

Es gibt zwei Gründe, warum sich Porzellan auf Tisch und Tafel über die Jahrhunderte als Produkt und Kulturgut durchgesetzt hat und nach wie vor den höchsten Stellenwert in Sachen Tischkultur erfolgreich verteidigt! Zum einen hat uns Marco Polo das weiße Gold als Symbol für Macht und Reichtum vermittelt, zum anderen gibt es bis heute keinen Werkstoff, der Hygiene, Formbarkeit und Funktion besser in sich vereinen konnte als das Porzellan. Porzellan ist sowohl dem Glas als auch allen Metallen im Hinblick auf seine Verwendungseigenschaften im Umgang mit Lebensmitteln überlegen. Die Langlebigkeit echten Hartporzellans überdauert Jahrzehnte, ohne dass Porzellan seinen Glanz und seine Anmutung verliert.

 


 

Ist Porzellan eine deutsche Domäne?

 

Diese Frage können wir mit einem klaren "nein" beantworten. Porzellan wurde weder in Deutschland erfunden (Warenkunde/Geschichtenoch ist Deutschland Hauptlieferant der Rohstoffe (Warenkunde/Rohstoffe). Als Trittbrettfahrer ist es Johann Friedrich Böttger 1708 gelungen, Porzellan nach dem Vorbild der Chinesen zu erstellen, wobei der erste deutsche Scherben aus Meissen mehr Ähnlichkeit mit einem roten Dachziegel hatte als mit reinweißem Tafelporzellan.

 


 

Lieber rein deutsches Porzellan kaufen?

 

"Ich kaufe lieber deutsches Porzellan!" - hören wir gelegentlich von Händlern und Endverbrauchern. Aus der Sicht des Sprechers eine Intension, die er mit vielen Argumenten belegen könnte. In Gesprächen hören wir dann aber raus, dass man mit "Deutsch" meist eher eine bestimmte Marke wie "Bauscher" oder "Villeroy & Boch" gemeint hat als den Produktionsstandort. Abgesehen davon, dass V & B inzwischen mehr ein luxemburgisches Unternehmen ist als ein deutsches, kann man diese Form der Markentreue nur anerkennen - und damit unseren Wettbewerb!

Wer treu zur Marke steht, ist ein zufriedener Kunde!

Der Mercedesfahrer fährt eben gerne "Benz" und nicht einen roten Ferrari. Der teuerste Sportwagen der Welt kommt aus England und der schnellste aus Italien. Die größten Aktiengewinne des VW-Konzerns stammen aus Shanghai, und des Deutschen liebstes Urlaubsland ist die Türkei. Das Porzellan erfunden haben die Chinesen - und das schon 2600 vor Christi. Die Zahl der in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter in der gesamten Porzellanindustrie für Tisch & Tafel liegt inzwischen bei unter 5.000 Arbeitnehmern, und die Herstellung des "deutschen Porzellans" übernehmen fast ausschließlich nur noch Produktionsroboter, und zwar die gleichen, wie sie in der Türkei, in Ägypten, den Emiraten, in Bangladesch und in allen anderen Ländern stehen, die Porzellan herstellen. Wer also glaubt, überall wo "Deutschland" drauf steh, sei auch Deutschland drin - bitte schön!

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